Wohin? Sweet dreams are made of this...

von Chris

Ich hatte 2014 viel erreicht und gesehen. Wenn nicht mein bestes, so doch bestimmt das zweitbeste Kletterjahr meines Lebens. Sicher aber vom Erlebnisgehalt das schönste.
Fantastische Climbs und Reisen, wunderbaren Menschen, denen ich begegnete. Allem voran aber die Zeit, die ich mit meiner Liebe verbringen durfte. Die wundersame Frau, die mir mit ihrer Liebe und Unterstützung so viel Gutes schenkts, dass ich behaupten kann, ohne sie wäre nichts von dem so geworden, wie es sich letztes Jahr ergeben hat. Das nenne ich Glück!

Nach einer dreiwöchigen Kletterpause, welche den gewünschen Erholungseffekt auch mit sich brachte (die Schmerzen und Wehwechen halt, wie sie durch das Klettern dann und wann mal auftauchen... und während der Pause zum Glück verschwinden), gestaltete sich der Wiedereinstieg eher harzig.

Sind diese es? Sweet dreams are made of this...
Nicht, dass ich keine Lust zu klettern hätte. Jedoch hole ich meine grösste Klettermotivation nicht aus dem Klettern-an-sich, sondern aus meinen selbst gesteckten Kletterzielen. Solche, die wie ein Leuchtturm in der Ferne einen Weg weisen können. Einen Pfad, den es sich einzuschlagen lohnt, weil ich während des Prozess in einem Projekt auch etwas über die Welt und mich selbst erfahren.

Dazu muss ich aber ein Projekt finden, dass zwar an meinem Limit ist. Aber nicht einfach nur schwer, sondern auch für mich faszinierend. Dazu sollte es auch noch erreichbar sein. Von der räumlichen Distanz nicht allzu weit von Zuhause entfernt.

Face Sud - St. Léger
Ein Projekt muss für mich nicht von Anfang an wirklich realisierbar sein. Ihm darf ruhig der Hauch des möglicherweise Unmöglichen anhaften. Einfach nur klettern um des Kletterns willen bringt mich persönlich nicht weiter. Denn dann könnte ich auf einem Niveau unter 5c stehen bleiben. Man verstehe mich nicht falsch: nichts Schlechtes über einfache Klettereien - ich liebe solche. Manchmal gehe ich in den Jura, um einer der schönen altklassischen Multipitches zu ziehen. Klar, das ist schön und ein netter Tag mit lieben Freunden. Aber ich dringe allein auf diese Weise nicht zum Kern des Kletterns durch. Klettern am Limit ist wie ein Labor, um an sich selbst zu arbeiten, sich zu entwickeln. Um sich in völliger Hingabe und Leidenschaft dem Wesen des Kletterns zu nähern. Die Realisierung der äussersten Kletterbewegung selbst zu erfahren. Den Blick und die Wahrnehmung zu verschieben, neu Erlebtes zu reflektieren. Klettern wohl als Kunst. Das kann ich nur an der Grenze des (selbstverständlich nur für mich) Machbaren.
Spot Secret - jung müsste man noch einmal sein...

Ich lebe mit diesen Erfahrungen einfach intensiver. So erlebe ich es. Ich kann es nicht anders sagen. Über die Frage nach dem Sinn dieses Tuns möchte ich mich nicht verlieren. Wenn mein Herz mir sagt, dass der Weg der richtige ist, dann tue ich es. Auf das Verständnis von anderen darf ich dabei nicht hoffen. Wenn ich aber mich durch die gelernten Erfahrungen ein wenig näher an der Wahrheit eines gelebten Lebens bewege und um den Frieden in der Welts willen aus mir ein friedfertiger, erfüllter Mensch erwächst, dann ist doch schon viel gewonnen.

Pilier Farce tranquille - St. Léger
Und genau so ein Projekt fehlte mir bei der Rückkehr ins Kletterleben. Die Vision. Wie schön war es letztes Jahr, als ich von Anfang an wusste, was ich sehen und klettern möchte. Und nun? Warum soll ich mich z.B. am Plastik um Fitness abmühen, wenn ich nicht weiss wofür? Den Schwung aus dem letzten Jahr mitnehmen. Denn ich habe es erfahren und gelernt, dass ich nicht jedes Jahr die Energie aufbringen kann, um am absoluten Limit zu klettern. Dazu spielt einem das Leben immer wieder quer. Zurzeit passt es aber ganz gut. Aber wie schon erwähnt, es kann nicht irgendein Projekt sein. Es muss eines sein, dass mit mir zu tun hat. Das erklärt und ergibt sich instinktiv nach 33 Jahren klettern. Ein Bauchgefühl, das mich zu genau diesem einen Climb führt und nicht zu irgendeinem beliebig anderen.

Was ist bisher geschehen? Ein kleiner weihnachtlicher Trip nach St. Léger - einem meiner absoluten Lieblingsgebiete - lockerte den bei uns dieses Mal doch sehr grauen Winter auf und konnte das Tief, in welches mich die Frage nach dem wo und wie weiter gezogen hatte, ein wenig aufhellen. In der furztrockenen Face Sud konnte ich die drei bezaubernden Sinter-8a's am grossen Pfeiler - Farce tranquille, Tant que j'aurais une ombre und Barbule - ziehen. Nur zu empfehlen diese Climbs!

Die Frage aber bleibt... Wohin sollen, dürfen und können meine Energien zielen? Gar nicht einfach zu planen, wenn die Projekte sich nicht von alleine ergeben... Ich suche und werde finden. Davon bin ich überzeugt...

Kommentare

martin hat gesagt…
...und schon was ins Auge gefasst... ;)
Anonym hat gesagt…
ich mach mit beim ratespiel. bei den felsen handelt es sich um:

1. gimmu
2. soya
3. komm nicht so drauf. der geheimfels am pilatus?
4. baume rousse
5. gorge du court

samuel
Chris hat gesagt…
Ciao Martin... was soll ich sagen? Ich brauch einfach mehr Zeit :) Es braucht vor Allem aber mal trockenenn Fels...
Chris hat gesagt…
Hey Sämi... Tja, leider, leider nur 3 von 5 deiner geratenen Gebiete sind richtig... Dang, oh Schade!

Damit ist der Wettbewerb lanciert... Wer weiss alle fünf Gebiete auf dem grossen Foto?
Und der Mega-Challenge: wer weiss auch die Namen dieser Climbs?

Jetzt bin ich aber mal gespannt!... :)
Los geht's...

1. Preis: 1 veganer Döner...
2. Preis: 1 verstürzte Express vom Mugge...
3. Preis: 1 Paar 5.10 von gestern...
Anonym hat gesagt…
alle weiteren versuche werden nur noch direkt übermittelt. Muahaha

Der Döner gehört mir!!!

samuel
Chris hat gesagt…
:)... :)...:)...:)...:)...

(TYI: Sämi hat mir ein WhatsApp geschickt...)

Zwar etwas besser als vorher, aber schon wieder kein Total...

Allerdings: Bei schon zwei unternommenen Rateversuchen verrutscht der 1. Preis auf den 2. Preis... Darum neu als 3. Preis (resp. 4 Preis): 1 Woche lang Chris in einem ihm mal wieder zu schweren Hammerprojekt sichern... :):):)...