Immer noch in Soyhières...
Es
wäre ja fast schon ein Frevel nicht dort zu sein. Bei dem wunderschönen
Herbst dieses Jahr… Und solange die Freude an diesem Stück Fels – wenn
auch leicht knusprig und brüchig – anhält, kann es nicht falsch sein.
Zwar war es zum Klettern am persönlichen Limit eigentlich noch immer
viel zu warm. Eher so wie im Sommer (mit Ausnahme eines bewölkten Tages,
den Andy zum eindrücklichen Durchstieg von ’Déjà‘ nutzte… Congrats!)..
Die Sloper rutschig und wir alle einem Sonnenstich nah. Olivier heute in
Atlantis, Pieter und Anna all over the place, Martin und Julia in
Public Domain. Aber was macht dieser Sonnenschein doch einfach nur
glücklich... Und das Ende Oktober!
Andi versucht die Crux im Klassiker 'Mines de rien' 8b+'
Aber
dennoch mag ich immer dort sein. Die Faszination der Routen, die mir
fast wie unerreichbar und viel zu schwierig erscheinen, lässt mir keine
Ruhe. Solange es mehr Sinn macht, dass Projekt rechts von ‘Atlantis‘ auf
kühlere Tage zu verschieben, begann ich dafür ’Déjà‘ auszuchecken. Frei
vom selbst gemachten Druck,
Durchstiege in der Wärme zu versuchen. Aber dennoch in der Sonne
rumklettern zu können. Da macht Einzelzüge checken wirklich Spass.
Ausserdem ist die Tour eh viel zu schwer, als dass ich mir Hoffnungen
auf diese machen könnte… oder doch nicht?
Friends
Heute
gab es doch so etwas wie ein Initialerlebnis: Da meinte ich zu
verstehen, wie man sich in diesem Fels bewegen muss, auf was es ankommt…
Trotz Sonne gelang der Linksquergang bis zur Schuppe. Für die Crux und
oben raus ergab sich endlich auch eine Lösung. Alle Passagen gingen mit
Klippen der Express. Ups... !! Zwar bin ich noch reichlich ängstlich,
was den Runout zwischen vorletztem und letztem Bolt anbelangt
(unangenehm den tollen Boulderhaken dazwischen überklettern zu müssen…).
Aber wie erwähnt: Die Passagen gehen!
Wahrscheinlich ist
es unmöglich, meine Euphorie über so etwas Belangloses zu verstehen.
Aber damit gelang mir kletternd ein Schritt in dieser Route, den ich vor
Jahren nicht hinbekommen hatte. Dies, obwohl ich seinerzeit viel fitter
war. Nun ja, vielleicht wird so meine derzeitige Motivation
verständlich. Nun heisst es warten auf die kühlen Tage, beten für
anhaltend trockenen Fels und tägliches Darbringen von Opfergaben an die
Göttin Jura, dass sie doch bitte ein Einsehen haben möchte und mir altem
Seggel von heute auf morgen eine gehörige Portion Ausdauer schenke…
Immer diese Ansprüche…!
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