Swiss Trip - Summertime and the livin' is easy

von Chris

Keine 'breaking news', wenn ich schreibe, dass es in der Schweiz so wundervolle Sommerspots gibt. Klar, denke ich mir normalerweise, dass es in den Ferien irgendwo in die Ferne gehen müsste. Bei dem Wetter der letzten Wochen habe ich aber das erste Mal einen ganz wunderbaren Boulder- und Klettersommer in der Schweiz verbracht - sozusagen vor der Haustüre. Und das meist - trotz der Hitze - bei ganz guten Bedingungen. Angefangen im Avers mit Luca. Das heisst dann einfach ausschlafen, dann baden, baden, baden und noch ein bisschen bouldern... eine superbe Kombination ;) Bouldern empfiehlt sich tatsächlich erst ab 5 Uhr nachmittags, wenn die Sonne hinter dem Berg verschwunden ist... eher ein legeres Abhängen ist angesagt und mit dem Campplätzchen erinnert es schon fast an die Atmosphäre zu den besten Zeiten des 'Camp 4'... so manche nette Folks aus irgendwelchen Ländern, hier und da ein Schwätzchen, eine Einladung zu einem kühlen Bier, alles recht relaxed... Wir waren ein paar Tage unter der Woche dort. Es hatte nicht viele Leute und grosszügig Platz auf dem Camping. Ich habe mir erzählen lassen, dass dies an Wochenenden und der Ferienzeit im Juli/August ganz anders sein soll... Leider mit allen negativen Begleiterscheinungen bei auftretenden Massen. Man kann nur an den gesunden Menschenverstand apellieren, weil es doch ganz offensichtlich ist, dass wir zu diesem zarten Märchenwald Sorge tragen müssen. Traurig ist es - aber sinnvoll - wenn wir auch Abfälle von anderen einsammeln. Und der Weg zu den WC's auf dem Camping ist ohne Pads auch in 10 Minuten leicht gemacht...

Nix schwer in diesem Boulder - einfach nur Spass haben im Märchenwald...

Und hinter dem Rücken rauscht unten der Aversrhein. Hier in einem Versuch am genialen Problem 'Iron Butterfly'...

Wunderbares Ambiente... Wahnsinns Routen und Fels... Gimmelwald, das Ceüse der Schweiz. René gibt alles bei einem Erstbegehungsversuch der Verlängerung von 'Füürio'. Domi und Chriegel staunen...

Supersteil... die anstrengende Kletterei oft über slopige Strukturen verträgt dann auf nur 1300 m doch keine Temperaturen von 30°C und mehr... Chriegel hängt in 'Hexenküche'.

Mein persönlicher Favourite... Die Nordseite der Gastlosen. Unter der Woche war ausser uns fast niemand dort. Tina und ich hatten dementsprechend unseren Frieden in einer beeindruckenden Stille. Das rhythmisch gezackte und deshalb an einen überdimensionierten Saurierrücken erinnernde Massiv hatten wir an manchen Tagen anscheinend ganz für uns allein. Unglaublich! Dazu der offene Blick über mehrere Bergketten rundet das Ambiente perfekt ab. Auf 1700 m hat's bis ca. 15 Uhr sehr guten Grip zum moven, sofern es nicht gerade gewitterig und schwülwarm ist. Manchmal braucht's auch bei 30°C im Tal eine Daunenjacke dort oben. Die Kletterei ist eher technisch, manchmal schon herausfordernd 'old school', wie z.B. im unglaublich genialen Fels der 'A l'ombre du baobab'... hypertechnisch, fingerlastig und wirklich schwierig zu lesen. Meine Generation mag solche Geduldspiele natürlich noch... ;)

Friedliche und einladende Szenerie... Unbekannte Lady am moven im Megaklassiker 'Doping'...

Auch ich darf träumen... Am Oberbergpass der formschönste Überhang, den man sich vorstellen kann, mit 40 m langen Hämmern... Hoffe, ich kann dran bleiben und mir ein Scheibchen abschneiden. Aber das Wichtigste habe ich gefunden... etwas zum träumen :)

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