Von Markus
Fair Hands Line – ich habe in der Route alle Höhen und
Tiefen eines Kletterlebens durchlebt. Da gab es diesen wunderbaren ersten
Durchstieg im 2001 als Seilzweiter. Ein Traum wurde wahr. 1 Jahr später
begleitete mich mein damals 11-jähriger Neffe durch die Route. Noch heute
erzählt Tobias von diesem Erlebnis mit leuchtenden Augen. 2003 der erste
Vorstieg zusammen mit Marietta und im 2004 nochmals ein Vorstieg zusammen mit
Christof. 2006 durchlebte ich das Desaster der Extraklasse, weil die
Seilpartner nicht (mehr) zueinander passten.
Beim Graben in meinem Archiv habe ich den nachfolgenden wunderschönen
Aufsatz von meinem Freund Christof gefunden. Ich bin sehr froh darüber, dass er
mir die Veröffentlichung auf diesem Blog zugestand, denn ein solcher Bericht
gehört meines Erachtens einfach veröffentlicht. Zum besseren Verständnis noch
ein paar zusätzliche Informationen: Diablo ist eine finnische
Thrash-Metal-Band. Sinergy ist eine skandinavische Power-Metal-Band mit Melodic-Death-Metal-Einflüssen, die in Schweden gegründet wurde, mittlerweile aber nach Finnland umgesiedelt ist. Alexi Laiho ist der Lead-Gitarrist von Children
of Bodom. Soilwork ist
eine schwedische Melodic-Death-Metal-Band.
An dieses Abenteuer zusammen mit Christof mag ich mich noch
sehr gut erinnern. Es war ein einzigartig schönes Erlebnis. Es war damals eine
wilde Zeit. Nachdem ich nun eisern trainiert hatte, fühlte ich mich beinahe
unschlagbar und es musste wieder einmal eine Mehrseillängen-Tour sein. Die Wahl
fiel sehr schnell auf die Fair Hands Line, die ich bereits sehr gut kannte. Christof
hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was ihn denn erwarten würde. Doch ich war
mir absolut sicher, dass wir beide einen wunderbaren Tag beim Klettern
verbringen würden. Hier nun sein Bericht:
Blick vom 1. Stand Richtung Guttannen |
Fair Hands Line: Samstag, 3. Juli 2004 / von Christof
Ich habe mir nun vorgenommen, das grossartigste
Klettererlebnis meines Lebens bis jetzt festzuhalten! Es sollen noch ein paar
dazu kommen. Es ist ein kleines Dankeschön an Markus, welcher mir dieses
traumhafte Erlebnis ermöglicht hat.
Wie fing nun alles an?
Zufällig lernte ich Markus in der Kletterhalle kennen.
Letztes Jahr kletterte er noch oft mit M. und ich sah ihn manchmal wie er sich
mit seinem Trainingsplan abmühte. Unzählige Moves trieben ihm den Schweiss auf
die Stirn. Da ich zu der Zeit meinen Kletterpartner verloren hatte, hing ich
oft alleine oder eben mit M. in der Halle rum. Irgendwann hatte dann Markus
auch keinen Kletterpartner und wir beschlossen ein bisschen zusammen zu
trainieren.
Markus hatte sich zu einem Trainingsplan entschlossen, Er
wollte unbedingt nächsten Sommer mindestens eine 6b draussen bezwingen. Er
trainierte immer etwas härter als ich. 15 Gastonzüge nach rechts, ich schaffte
gerade mal 6. Dann die mistigen Liegestütze (ich hasse Liegestütze).
Trotzdem hatten wir viel Spass beim gegenseitigen Sichern
und Trainieren. Auch konnte ich Markus zu meinen Jogging Touren und sogar zum
Saunagang bewegen. Dann kam noch der Musik-Virus dazu und wir waren plötzlich
zusammen auf einer riesigen Welle, welche uns einfach mitriss.
Das war eigentlich die Vorgeschichte. Markus riss dann in
der Halle nach unzähligen Versuchen seine erste 6b und war überglücklich. Die
ganze Rackerei hatte sich endlich gelohnt.
Es folgten die ersten Outdoor Aktivitäten. Gempen "Vox
Media 6a+". Markus zog die Schweine-Route einfach im Vorstieg. Ich hatte
immer noch zu wenig Power. Dann folgten noch einige hammerharte Moves in
Eptingen. Wir wurden immer besser!
Ich stellte fest, dass uns die unzähligen Dehnübungen und
Joggingläufe einfach jetzt zu Gute kamen. Der Kadaver wurde einfach beweglicher
und die Kondition sollte jetzt für mehr ausreichen. Markus erwähnte immer
häufiger die 10 Seillängen Tour am Grimsel. "Fair Hands Line" war der
Name der Route und ich dachte immer, es sei einfach eine Aneinanderreihung
einfacher bis mittelschwerer Routen bis zum Gipfel.
Weit gefehlt....
Nun musste es sein. Ich schickte Markus eine SMS.
Dieses Wochenende sollte es sein oder es würde meiner
Meinung nach dieses Jahr nichts mehr draus werden. Die Antwort kam prompt. Das
Wetter sollte nicht sehr warm werden (12°C) jedoch sollte es nicht regnen. Der
Plan war wie folgt:
- Treffpunkt 6:30 in Eptingen
- Dann Abfahrt zum Grimsel, sofortiger Einstieg in die Wand nach dem Abstieg (1500 Stufen) das verdiente Bier und gemütliche Rückfahrt nach Hause.
Nachdem ich mit M. am Donnerstag zuvor weitere, positive
Erlebnisse hatte (zwei Vorstiege) dachte ich, das sei ein gutes Omen. Am
Freitag kam dann das Foto von den "Fair Hands Line". Mist, dachte
ich, das ist ja ganz schön hoch. Da wird mir ganz schön die Düse gehen. Doch
ich war mir ganz sicher, dass mich Markus nicht zu einem waghalsigen
Unternehmen mitnehmen würde. Dazu kannten wir uns zu gut.
Also was war zu tun? Auf jeden Fall heute nicht mehr klettern!
In die Sauna gehen, die Muskeln schonen, relaxen und gut und viel schlafen.
Kein Bier! Am Abend wurde der Rucksack gepackt, Klettergurt, Schuhe, 2 Sicherungsschlaufen
mit Karabiner zum Einhängen am Stand. Brote, Apfelsaftschorle, Traubenzucker,
Pullover, es sollte ja nicht warm sein. Habe ich alles? Schnell noch die lange
Kletterhose eingepackt. Ach ja und ganz wichtig - die Musik!
Ich wollte doch Markus überraschen (ist mir im Übrigen
gelungen). 2x Diablo und dann noch 3x Sinergy, wo der grosse Meister
unüberhörbar seine Gitarre malträtiert und sich die Ohrwürmer unvergesslich in den
Gehörgängen festkrallen
Die Nacht war gut. Keine schlechten Träume, sehr gut
geschlafen, vor dem Wecker aufgewacht, schnell noch einen Kaffee reinpumpen,
dann gleich in den Bus. "Soilwork" andrehen, (bloss kein SWR3) und
Gas geben. Den Weg kennt der Bus schon von alleine.
Bei der Ortsausfahrt Rümmingen die ersten harten Riffs.
Markus wird seine wahre Freude haben. Dann weiter vorbei an
der Kletterhalle. Kein Stau am Zoll, ich werde 6:20 in Eptingen sein. Das
Wetter macht mir Sorgen, graue Wolken am Himmel, aber das Wetter ist gut
angesagt. Und wenn wir nur einen schönen Tag zusammen haben. Es wird schon
werden mit dem Wetter. Ich biege in Eptingen auf den Waldparkplatz ein und da
steht er schon der BMW von Markus mit samt Inhalt.
Fahrzeugwechsel, Klettersachen in den Kofferraum, CD-Player
aufrüsten und ab geht die Post. Wir sind nach den ersten Riffs von Diablo in
Hochstimmung. "Mächtig gewaltig" kommt es von Markus. Ich freue mich
und geniesse die Fahrt. Kurze Rast um was zu trinken. Dann geht es weiter. Der
Regen hat aufgehört und wir haben klare Sicht auf die Berge. Markus zeigt mir
den Berg. Oh Mann, und da sollen wir rauf? Egal, das machen wir.
Umziehen, schnell noch eine Stange Wasser in die noch junge
Aare giessen, dann geht es los. Nur nicht unten schon ausrutschen. Wir steigen
durch Gras und Geröll, dann sind wir am Einstieg. Die ersten Fotos werden
gemacht, noch lachen wir. Dann geht es los, Markus weist mich kurz ein. Wenn
wir uns nicht mehr sehen, dann wird er das Seil anspannen, anschliessend
loslassen, Seil wird schlaff, ich kann ihn aus der Sicherung nehmen, er hat
dann Stand. Erst losgehen wenn das Seil spannt wie bei Alexis Gitarre, auf
keinen Fall vorher. Immer den Knoten kontrollieren. Karabiner geschlossen, dann
kann nichts passieren.
Am Einstieg der FHL |
Die Anspannung steigt! Es geht los!
Die erste Seillänge - schon nicht ganz einfach. Markus hat es geschafft, ich kann ihn sehen. Nun ich. Mist, ist ja ganz schön glatt, wie hat er das gemacht, habe wohl nicht aufgepasst. Also muss ich meinen eigenen Weg suchen.
Die erste Seillänge - schon nicht ganz einfach. Markus hat es geschafft, ich kann ihn sehen. Nun ich. Mist, ist ja ganz schön glatt, wie hat er das gemacht, habe wohl nicht aufgepasst. Also muss ich meinen eigenen Weg suchen.
Hier ein Tritt, hier ein kleines Nichts zum Festhalten.
Jetzt rutsche ich sicher gleich, aber das Seil ist ja gespannt. Es kann nichts
passieren. Ich rutsche nicht und erreiche den Stand. Ein Grinsen auf Markus Gesicht.
Ich sehe, dass er zuversichtlich ist. Nun kommt die "Kochplatte".
Markus geht oder besser kriecht auf allen Vieren los. Was stellt er sich so an,
denke ich, ist doch nur ne Schräge hochkriechen.
Erste Seillänge |
So, er ist am zweiten Stand. Jetzt ich. Mist, das Teil wird
immer steiler. Ist wohl doch nicht so einfach... Wenn man jetzt einen Fuss
loslassen könnte ohne zu rutschen, das wäre geil... Ich lasse den Fuss ganz
langsam los und kann nicht begreifen, dass die Talfahrt nicht beginnt. Na ja,
hänge ja auch am Seil, aber der Gummi hält trotzdem auf dem mit Grünspan
überzogenen Granit. Die rechte Hand krallt sich in die Kante und sucht
vergeblich Halt. Griffe gibt es keine. Reibung der Handfläche ist angesagt und
diese ist schon verdammt feucht. Ein Griff in den Beutel von weissem Gold! Ich
danke Gott, dass er das Magnesium erfunden hat! Weiter geht‘s und ich merke
jetzt, wie schon jetzt meine Waden auf Melonengrösse anschwellen. So, 2 Stand.
Das kann ja heiter werden. Da waren es nur noch 8.
Wenn ich aber die nächste Passage ansehe, kommen mir
Zweifel. Über eine schräge Platte kriechen und dann in den Kamin. Und die Route
ist nicht gerade übernagelt (die Worte von Markus klingen mir im Ohr). Ich
lasse ihm auch hier den Vortritt. Natürlich bewundere ich ihn im Innern. Jetzt
passiert die Scheisse...
Ich sehe wie Markus Hand weggleitet. Er kommt wie eine
Kanonenkugel die Schräge heruntergerutscht. Wie soll ich reagieren? Es geht
alles so schnell. Er dreht sich und wird vom Seil sanft aufgefangen. Die
Sicherungskette hat gehalten. Die letzte Sicherung war eine mindestens 10 Jahre
alte Schlinge, die durch ein Loch in einer Felsplatte gefädelt worden war.
Niemand hätte an das Halten dieser Schlinge wirklich geglaubt. Ich glaube,
Markus auch nicht.
Ok, das war’s. Wir atmen erleichtert auf. Nur die Hose von
Markus hat etwas gelitten. Weiter geht‘s. Was muss jetzt im Kopf von Markus
vorgehen? Er klettert mit den gesamten Moves, die so bekannt sind den Kamin
hoch. Hier ist ziehen, drücken, spreizen und sogar der Gaston-Zug angesagt. Er
klettert um den Felsen, als ob es nichts wäre und jetzt bin ich alleine. Es ist
fucking cold, keine Sichtverbindung mehr und nur noch das Seil auf das ich zu
achten habe.
Vorne: Kochplatte / Oben: 3. Seillänge |
Das Seil, die einzige Verbindung zwischen uns. Ich achte
peinlich darauf, dass es leicht durchhängt. Markus muss genug Seil zum Klettern
haben. Im Fall eines Sturzes nicht zu viel Seil geben. Also immer so viel Seil
geben, dass das Seil eine leichte Kurve beschreibt. Ich spüre, dass Markus
gleichmässig klettert. Jetzt ein Stopp. Er muss gerade einen Express einhängen.
Jetzt zieht das Seil wieder leicht, er geht offenbar weiter.
Noch ein Stopp, jetzt kommt der Seilzug, das ist hoffentlich
das Zeichen. Er hat Stand. Tatsächlich das Seil fällt runter. Nimm ihn aus der
Sicherung, Christof. Und nicht vergessen, erst den Stand auflösen, wenn das
Seil spannt wie bei Alexi!
Jetzt kommt der irre Zug.
Mist, jetzt bin ich dran.
Über die schräge Platte hin zum Kamin...und jetzt? Scheisse.
Ich muss da hoch! Links ist ein Riss für den linken Fuss und rechts kann man
sich mit dem rechten Fuss abstützen. Ziehend und drückend komme ich höher und
kann sogar in dieser jämmerlichen Position die Express aushängen. Und nun? Ich
sehe über mir eine Kante die wohl so was wie ein Bierhenkel sein muss. Ganz
lang strecken, noch 2 cm wachsen und ich kann tatsächlich in die Spalte
reingreifen. Ich kann buchstäblich den ganzen Kadaver, oder was davon noch
übrig ist, an der Hand baumeln lassen. Das heißt, ich kann die Füsse neu ordnen,
um die Felsgruppe mit dem Bein herumwandern und neuen Halt finden. Jetzt noch
im Liegestütz über die Kante und einfach aufstehen. Zum Glück hänge ich am
Seil. Nun kann ich Markus sehen. Ich rufe ihm zu: "Im Vorstieg hier hoch?
Nie im Leben!"
Ich meine es ernst, Markus freut sich.
Nun beginnt die geile Route!
Immer genug Griffe, Bierhenkel soweit das Auge reicht. Auch
muss man hier zwar mal links, mal rechts das Gewicht verlagern, aber das ist
kein Problem. Jetzt sind wir oben am Stand. Der Wind bläst kalt und
unerbittlich, ich sehe keinen Haken und Markus glaubt sich erinnern zu können,
dass es rechts ums Eck gehen muss.
He, he, he - es geht einfach nur runter wenn man sich
umschaut. Also hoch, Augen zu und durch.
Zwischen Markus und mir ist wieder nur das Seil.
So, alles geht gut und jetzt bin ich wieder dran.
Wie hat er das gemacht? Ich brauche jetzt ein bisschen Seil,
damit ich einen Meter nach unten klettern und auf dem schmalen Absatz in
schwindelnder Höhe nach rechts laufen kann. Ungläubig schaue ich auf meinen
Klettergurt. Ich weiss das Seil wird halten. In der Halle hat es immer
gehalten, also hält es auch dieses Mal! Es muss gar nicht halten. Ich schaffe
es um die Ecke und ich freue mich über die Sonne, welche zwar blendet, jedoch 2
Grad mehr spendet und der Wind lässt auch nach.
Mist. Wo sind jetzt die Griffe?
Nur auf allen Vieren, schmale Risse für die Füsse und ein
paar Minigriffe für die Hände, verlangt die Wand wieder das ganze
Bewegungsrepertoire. Ich bekomme das Bein hoch wie noch nie. Das ist hier
einfach super, auch der Spagat kommt hier gut und die Waden werden wieder zu
Melonen. So. Vorletzter Stand, jetzt muss es wohl gleich richtig heftig werden.
Es wird heftig!
Markus klettert wieder vor. Er klettert seitwärts, es ist
nicht zu erkennen woran er sich festhält. Er klettert hoch, er klettert wieder
runter, er bekommt einen langen Hals und mosert über die schlechte Absicherung.
Klar, wenn mal 10 -15 Meter Seil seitwärts sinnlos ins Land hängen.
Das wird ein knallharter Abgang wenn er sich nicht halten
kann, schiesst es mir durch den Kopf. Ich bin total angespannt. Markus legt
eine Schlinge um ein Bäumchen, welches eh wegfliegt haucht man es nur an. Erst
später sehe ich, dass da noch ein Fels hinten dran ist, hätte also halten
können.
Markus verschwindet wieder um die Ecke. Er hat endlich
Stand. Nun kommt die schwerste Stelle auch für mich. Also wieder gähnende Leere
unter meinen Füssen. Irgendwie komme ich zu der Stelle mit der selbstgelegten
Schlinge. Ich bekomme die Schlinge tatsächlich ausgehängt und vor mir tut sich
eine fast senkrechte Platte ohne Griffe oder irgendetwas Ähnliches auf. Für die
Füsse führt ein schmaler Riss bergauf, für die Finger gibt es nichts! Ich hänge
Gott sei Dank am Seil. Jetzt muss mich Markus wohl nach oben ziehen, ich bin am
Ende, nur leider am falschen!
He, he, he - dort in aller Ferne ist was für den Fuss, nicht
wirklich, aber es könnte halten! Für die Finger gibt es nur den Bolt an dem die
Express eingehängt ist. Scheiss drauf, da halte ich mich jetzt dran fest!
So. Nun wieder der berühmte Spagat. Nur diesmal auf einer 1
cm breiten Leiste. Das gibt`s nicht, das hält tatsächlich. Bitte Markus, ziehe
jetzt bloss das Seil so straff, wie du nur kannst. Oh, jetzt habe ich den
Express ausgehängt. Die Wand hält mich noch immer. Das gibt’s doch gar nicht.
Jetzt fange ich an zu weinen, nicht vor Angst, sondern vor Glück. Es ist nur
ein kurzer Moment und es sieht ja niemand in der Wand!
So ein Wahnsinn und ich mitten drin!
Doch der Wahnsinn kommt erst noch.
Ich sehe Markus 5 Meter entfernt. Er sagt: „Steh auf
Reibung, einfach klettern, es gibt keine Griffe mehr.“
Ich strecke meinen Hintern in den Himmel um noch mehr Druck
auf die Melonen zu bekommen und taste mich mit den Händen vorsichtig weiter.
Arschglatt, jedoch die Gummisohlen halten und das ohne Pattex. Überglücklich
komme ich oben an. Jetzt schnell in die Büsche und nochmal schnell an ein paar
Wurzeln pseudomässig gesichert. Das Brot schmeckt, die Alpenrosen werden
fotografiert und jetzt gestehe ich Markus meinen Traum.
Geier kamen geflogen und wollten mir in die Melonenwaden
picken. Ich habe mir überlegt, ob es lange Risse geben würde, oder ob die Waden
einfach platzen würden. Markus hat nur gegrölt - wir haben unterwegs 2 Dohlen
gesehen!
Dann kam der Abstieg: 1500 Stufen. Das würde Muskelkater
geben, aber das war ja sowieso egal. Bei den Marken 500, 400 und 300 machen wir
Pause und ein paar Fotos von der Wand. Welch Wahnsinn! Viel zu viele Leute in
der Wand!
Gott sei Dank waren wir die Ersten.
Unten beim Bier konnten wir dann schon wieder rumblödeln. Es
war einfach eine Wahnsinns-Tour.
Das war etwas, woran man sich erinnern wird, wenn man einst
auf dem Sterbebett liegen sollte. Markus, ich hoffe nicht zu früh!
Ich will noch mehr erleben, vielleicht auch mal etwas
einfacher, vielleicht auch mal im Vorstieg.
Ich bin gierig auf den Fels.
Diese schönen Stunden kann uns niemand mehr nehmen.
Ich danke dir dafür.
Bis zum nächsten Mal wenn es wieder heisst
Der Berg ruft!
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