Via Jura: von Basel nach Biel auf Schusters Rappen

Prolog 1

Folgendes könnte wahr sein: Klar, der ist in der Zwischenzeit alt geworden und wohl auch aus den Fugen geraten, da muss der sich schon ein neues Hobby suchen. 

Aber nein, so war es ganz und gar nicht. Corona sei Dank - ja, es gibt auch diese durchaus positiv gemeinte Redewendung - und auch Dank dessen, dass ich immer ein ganz Fleissiger war und weiterhin bin, kam es ab Ende Oktober 2020 unverhofft zu einer etwas seltsamen Konstellation. Als externer Mitarbeiter ist es mir nicht erlaubt, mehr als 1'760 Stunden pro Jahr zu arbeiten. Die Rechnung ist einfach: 220 Arbeitstage zu 8 Stunden = 1'760 Stunden. Und jetzt kommt wieder mein Fleiss zum Tragen. Da ich während des ersten Lockdowns 2020 mehr als genug Arbeit zu erledigen hatte und endlich nicht mehr jeden Tag nach Bern und wieder zurückfahren musste, bekamen meine Einsatzstunden pro Tag eine interessante Dimension. Lange Rede - kurzer Sinn: Ab November bis Ende Jahr 2020 durfte ich kaum mehr arbeiten. Für den notorischen Felskletterer, wie ich einer bin, wäre das nun exakt die Zeit gewesen, um z. B. nach Finale Ligure zu fahren oder sonst irgendwohin. Tja, und jetzt wird es gerade nochmals schwierig. In einen Flieger steige ich wohl nicht mehr ein. Das hat mehrere Gründe, die ich allerdings hier nicht darstellen möchte. Nach Italien oder Frankreich fahren, nur um dort zu klettern? Da ich als Schweizer aus einer Corona-Hochburg komme, hätten wohl die Leute vor Ort weniger Freude an mir. Anyway, es war für mich von Anfang an klar, dass ich irgendwas in der näheren Umgebung unternehme.

Prolog 2

Jedes Jahr gehe ich mit meinem Göttikind auf die Herbstmesse, das ist des Göttis sehr angenehme Pflicht. Seit 28 Jahren mache ich das jetzt und aus dem kleinen Göttikind ist ein stämmiger Mann geworden, der mich notfalls auch tragen könnte. Corona meinte es nun in diesem speziellen Herbstmesse-Fall nicht gut und liess die Basler Herbstmesse 2020 ausfallen. 

Riesenrad auf dem Münsterplatz
Das Riesenrad als einzige Attraktion der Herbstmesse 2020

Doch Basil und ich mussten ja unseren obligatorischen jährlichen Besuch der Basler Herbstmesse irgendwie kompensieren. Da fiel mir ein, dass wir stattdessen zusammen eine kleine Wanderung entlang meiner geliebten Felsen im Basler Jura unternehmen könnten. Wir starten also auf P Angenstein, besuchen Hof Oberaesch, marschieren am Bärenfels vorbei hinüber zur Falkenfluh. Auf dem normalen Wanderweg gelangen wir auf die Falkenfluh, wo wir das erste und einzige Mal rasten. Ich war in der Vergangenheit sehr oft an der Falkenfluh klettern, doch auf der Falkenfluh stand ich noch nie. Ein herrlicher Ausblick wird geboten. Da sitzen wir auf dem Bänkli, geniessen Essen und Trinken, plaudern ein wenig, bestaunen die Aussicht und ich sage so vor mich hin, dass es schon mal ein Traum von mir wäre, von Aesch nach Laufen zu wandern. Sagen kann man das ja, machen muss man es ja nicht. Basil und ich stehen auf und wandern weiter zum Pelzli, weiter zum Basler Brünneli und marschieren via Duggingen zurück auf P Angenstein. Wir verabreden uns für eine nächste Wanderung am Dienstag, 27. Oktober 2020.

Etappe 2 - von Aesch nach Laufen am Dienstag, 27. Oktober 2020

Am Montag, 26. Oktober 2020 frage ich Basil an, wohin denn die für morgen geplante Wanderung gehen solle, ob er eine Idee habe. Er antwortet kurz und bündig: Wir wandern von Aesch nach Laufen. Oje, was habe ich da nur angerichtet! Das wird ein Krampf werden. Doch es gilt auch: Wer A sagt, muss auch B sagen und so sage ich zu, nicht wissend, worauf ich mich einlasse. 

Natürlich suche ich im Internet nach Informationen und werde sofort auf der Website "Schweizmobil" fündig. Die Route 80, also die "Via Jura", verläuft von Basel nach Biel quer durch den Jura und ist in 7 Etappen unterteilt. Die zweite Etappe verläuft von Aesch nach Laufen, es ist also exakt die Strecke, welche ich schon seit vielen Jahren wandern möchte.

Es ist eine herrliche und nicht sehr anstrengende Wanderung. Wir wandern vom Bahnhof Aesch Richtung Pfeffingen hoch zur vor wenigen Jahren perfekt restaurierten Ruine Pfeffingen und weiter entlang uralter Grenzsteine, die auf der einen Seite der Berner Bär und auf der anderen Seite den Baslerstab abgebildet haben. Da gibt es keine Spuren eines Kantons Basel-Landschaft. Geschichtsunterricht! Wir wandern beim Chuenisberg vorbei, hoch zum Blattenpass, weiter zum wunderschönen Ort Blauen, von Blauen wieder zurück ins Laufental zur Birs in Zwingen und von dort in der Abenddämmerung nach Laufen. Spontan entschliessen wir uns, die gesamte "Via Jura" von Basel bis nach Biel zu wandern.

  • Distanz: 17 Kilometer
  • Aufstieg: 520 m | Abstieg: 480 m
  • Technik: leicht (Wanderweg) | Kondition: mittel
Blick über Basel auf dem Weg hoch zur Ruine Pfeffingen
 
Allein die wunderschön restaurierte Ruine ist die Wanderung wert
 
Der Glögglifels


Etappe 3 - von Laufen nach Delémont am Dienstag, 10. November 2020

Das "Projekt Via Jura" ist nun lanciert. Wir haben Glück und wir können am 10. November 2020 bei besten Bedingungen die dritte Etappe marschieren. Wir wandern über einsame Hochflächen des Juras, unvorstellbar schön. Im Gegensatz zur zweiten Etappe, sind wir beide schon weit vor dem Ziel ziemlich müde. Ich erinnere mich sehr gut daran, wie wir auf einem Bänkli am "Place de la liberté" in Soyhières sitzen, auf den kommenden Streckenabschnitt schauen und noch müder werden. Der Anstieg von Soyhières hoch zur "Deuxième Vorbourg" und weiter zur "Premier Vorbourg" hat es in sich. Die vielen bereits marschierten Kilometer fordern ihren Tribut. Wir sind sehr glücklich, nach einem sehr anstrengenden Aufstieg endlich die "Chapelle de Vorbourg" erreicht zu haben. Unglücklicherweise ist sie wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Wir ruhen uns 5 Minuten aus und nehmen den Anstieg zur Ruine unter die Füsse. Bei schönstem Licht können wir nach einem steilen Anstieg die Ruine bestaunen und wir fragen uns, wie viel Krampf es wohl gewesen sein muss, seinerzeit diese vielen Steine derart präzis dort hoch oben über dem Birstal aufzutürmen. Interessant an der Ruine ist, dass sie offenbar aufgrund des Erdbebens von 1356 in Basel auf die heutige Struktur reduziert wurde. Erdbeben scheinen offenbar keine Distanzen zu kennen, denn Basel ist schon ein gutes Stück entfernt. Der Abstieg von der Ruine nach Delémont fordert von mir die letzten Reserven. Jetzt weiss ich, was unter "Kondition: schwer" gemeint ist.

  • Distanz: 21 km
  • Aufstieg: 700 m | Abstieg: 640 m
  • Technik: leicht (Wanderweg) | Kondition: schwer
Ein traumhafter Wandertag im Jura

Die wunderschöne "Porte au Loup" in Delémont

Wandern gibt Hunger - Mittagsrast bei Huggerwald

Etappe 4 - von Delémont nach Moutier am Dienstag, 17. November 2020

Wir wissen nun, was unter "Kondition: schwer" zu verstehen ist und sind auf alles gefasst. Wir starten früh in Delémont, es ist neblig und kalt. Die erste Stunde wandern wir im dichten Nebel in Richtung Vicques, als plötzlich der Nebel aufreisst und die Sonne von einem wolkenlosen Himmel scheint. Wir kommen gut voran, offenbar sind wir in der Zwischenzeit gut "eingelaufen" und so macht das Wandern sehr viel Spass. Beim Aufstieg auf den Mont Raimeux können wir in der Ferne immer wieder den Startpunkt der Wanderung ausfindig machen, denn das grosse oberhalb von Delsberg aufgemalte Jura-Wappen ist deutlich zu erkennen. Als wir auf dem Mont Raimeux ankommen, sehen wir das ganze Alpenpanorama mit den bereits tief verschneiten Berner Eisriesen. Es ist ein wunderbarer Anblick! Wir klettern auf den Aussichtsturm nicht wissend, ob das Teil auch halten wird. Der Turm ist etwas in die Jahre gekommen und sieht schon arg gebraucht aus. Basil macht sich daran herauszufinden, ob wir von hier oben noch etwas von Basel sehen können. Mit dem Feldstecher sucht er nach Spuren und wird tatsächlich fündig: Die Spitzen der beiden Roche-Türme sind deutlich zu erkennen. Es ist fantastisch auf diesem wackeligen Aussichtsturm. Wir sehen vom Raimeux bis nach Basel, können den bisher zurückgelegten Weg ziemlich genau verfolgen und sehen die Alpen! Unbeschreiblich schön, unbeschreiblich einzigartig!

Beide sind wir psychisch entlastet, als wir wieder richtigen Boden unter den Füssen und somit das Abenteuer "Aussichtsplattform" erfolgreich abgeschlossen haben. Wir wandern weiter Richtung Grandval und der Weg ist identisch mit dem Abstieg von den Klettereien am Grandval. Natürlich muss sich Basil alle meine Räubergeschichten über die Begehungen dieser wunderbaren Wand anhören, in mir hüpft das Herz. In Grandval angekommen führt der Weg weiter via Belprahon nach Moutier. Kurz nach dem Eindunkeln um ca. 17 Uhr sind wir in Moutier.

  • Distanz: 26 km
  • Aufstieg: 1100 m | Abstieg: 950 m
  • Technik: leicht (Wanderweg) | Kondition: schwer

Der Nebel löst sich langsam auf

Von Basel kommend finden wir Klein-Basel in Rebeuvelier

Der Blick vom Raimeux auf die Berner Alpen weit in der Ferne

Blick zurück auf den Pic Grandval
 

Etappe 5 - von Moutier nach Sornetan am Dienstag, 24. November 2020

Einmal mehr ist "Kondition: schwer" gefragt. Im Gegensatz zu Basil hatte ich nach der Wanderung von Delémont nach Moutier am folgenden Tag schwere Beine. Doch schwere Beine nach einer langen Wanderung sind kein Argument, um 1 Woche später die fünfte Etappe nicht anzugehen. 

Auch dieses Mal starten wir sehr früh. Der Thermometer zeigt tatsächlich 5 Grad an. Wir ziehen alle wärmenden Kleider an, die wir dabei haben und machen uns auf den Weg. Moutier kenne ich vom Blick vom "Spez" aus und von dort oben glänzt die Stadt nicht unbedingt mit Schönheit. Umso überraschter bin ich, dass wir auf dem Weg von Moutier in Richtung der Schlucht von Court ganz neue und wirklich schöne Wege in Moutier entdecken können. 

Ich war zusammen mit Richi, Chris, Simon, Roland und manchem anderen bärenstarken Kletterer schon häufig in der Gorges de Court zum Klettern, doch durchgelaufen bin ich diese Schlucht noch nie. Ganz aufgeregt und Basil alle Routen in den hohen Wänden erklärend, wandern wir durch die Schlucht. Auf diesen Abschnitt der Via Jura habe ich mich sehr gefreut und die Natur gibt ihr Bestes.

Nach der Schlucht geht die Wanderung weiter Richtung Champoz, ein kleines und sehr charmantes Dorf mitten im Nirgendwo und von dort steil hoch zur "La Bergerie de Moron" bis zum absoluten Höhepunkt der Tagesetappe, dem von Mario Botta entworfenen Turm auf dem Moron. Auf dem Turm stehend können wir einmal mehr das prächtige Alpenpanorama geniessen. Der Abstieg nach Sornetan ist einfach und um 16:50 treffen wir dort ein. Das ist extrem wichtig, denn um 17:26 fährt der letzte und einzige Bus zurück nach Moutier.

  • Distanz: 23 km
  • Aufstieg: 1100 m | Abstieg: 760 m
  • Technik: leicht (Wanderweg) | Kondition: schwer

 

Nach 1 1/2 Stunden wandern löst sich der Nebel endlich auf

Der berühmte Turm von Mario Botta auf dem Moron

Die Aussicht vom Turm

Auf dem Weg nach Sornetan


Etappe 1 - von Basel nach Aesch am Samstag, 16. Januar 2021

Der prächtige November 2020 gehört bereits der Vergangenheit an. Basil und ich haben uns die Etappe 1 der Via Jura für einen Tag aufgespart, an dem "man sowieso nichts anderes als eine einfache Wanderung machen kann". Das Wetter im Dezember 2020 liess es nicht zu, eine weitere Etappe zu absolvieren und so warteten wir geduldig auf den richtigen Moment. Ein paar Tage vor dem 16. Januar 2021 schneit es selbst in Basel und Umgebung kräftig. Als Basler braucht es eine gewisse Überwindung, von Basel nach Aesch zu wandern, denn die verkehrstechnischen Herausforderungen sind wohlbekannt. Da ist zum Beispiel das Gebiet von St. Jakob, welches komplett zubetoniert ist oder die Strecke vom Joggeli nach Aesch entlang der stark befahrenen A18. Also so richtig erwärmen konnte ich mich nicht für die Etappe, jedoch gehört sie definitiv zur Via Jura und wer die Via Jura vollständig wandern will, muss auch Etappe 1 durchleiden.

Doch zu meiner grossen Überraschung wandern Basil und ich durch Gegenden, in denen ich noch nie zuvor war und ich auch nie geplant habe, je zu sein. So weiss ich nun ab sofort, wo der "Schwarzpark" ist und dass es tatsächlich ein riesengrosser Verlust gewesen wäre, diesen mit Wohnblocks zu überbauen. Die Gegend um den St. Jakob-Park ist einfach verbaut und fürchterlich, doch das braucht es eben auch für eine pulsierende Stadt. Der Weg führt uns der viel Wasser führenden Birs entlang zur "Reinacher Heide", einem unerwartet schönen Naturschutzgebiet, und von dort weiter nach Aesch. Ja, die A18 ist unüberhörbar, doch der Wanderweg entlang der Birs ist schön und die Birs tut alles, damit die A18 in Vergessenheit gerät. Es gelingt ihr sehr gut!

  • Distanz: 14 km
  • Aufstieg: 130 m | Abstieg: 100 m
  • Technik: leicht (Wanderweg) | Kondition: leicht

Startpunkt der Via Jura (80) beim Bahnhof SBB in Basel

Die verschneite Reinacher Heide

Etappe 6 - von Sornetan nach Sonceboz am Karfreitag, 02. April 2021

Der Karfreitag verspricht wunderschönes Wanderwetter. Logistisch liegt Sornetan leider etwas ungünstig und so müssen wir alle Register ziehen. Die Lösung ist allerdings einfach: Anreise mit 2 Autos. Das eine Auto parkieren wir in Sonceboz und mit dem anderen fahren wir nach Sornetan. 

Sofort erkennen wir wieder die Bus-Haltestelle in Sornetan, in der wir vor wenigen Wochen gesessen sind und mit bangem Herzen auf den Bus gewartet haben. Bei Licht betrachtet ist Sornetan ein schönes und kleines Dorf im Jura. 

Motiviert und gut gelaunt nehmen wir den Wanderweg in Angriff. Der erste Teil der Strecke führt uns vom kleinen Sornetan zum noch kleineren Ort Moron. Anschliessend führt der Wanderweg etwas ungeschickt sehr nahe an der normalen Strasse entlang. Die Rechnung geht so: Karfreitag = viele haben frei + schönes Wetter + früh im Jahr = Motorrad fahren. Ein Höllenlärm begleitet uns, unvorstellbar laut brausen viele Motorräder über die Strecke. Genuss ist definitiv anders. Etwas entnervt wandern wir durch eine eigentlich idyllische und schöne Moorlandschaft bis Tavannes. Von Basel her kommend, finden wir auch in Tavannes Klein-Basel. Ich bin jedoch etwas zu müde, um die Gegend näher auszukundschaften. Zielgerichtet nähern uns dem Höhepunkt der heutigen Etappe. Der Höhepunkt ist jetzt nicht speziell schön oder schön gestaltet oder sonst noch irgendwie gut. Basil und ich stehen tatsächlich an der Quelle der Birs in Tavannes. Somit kennen wir ab sofort die Quelle und die Mündung der Birs. Es ist irgendwie fantastisch anzusehen, wie Wasser ansatzlos aus dem Fels entspringt. Und es ist entsetzlich, was Menschen alles darum herum gebaut haben. Doch auch hier gilt: eine prosperierende Wirtschaft braucht betonierte Wege.

Wir wandern, begleitet vom Lärm der nahen Autobahn, weiter Richtung Pierre-Pertuis, einem natürlichen Felstunnel, der schon zur Zeit der Römer benutzt wurde. Er bildete seinerzeit den einzigen gangbaren Weg über den Hügelzug zwischen Tavannes und Sonceboz.

Distanz: 15 km
  • Aufstieg: 400 m | Abstieg: 620 m
  • Technik: leicht (Wanderweg) | Kondition: mittel
 

Etappe 7 - von Sonceboz nach Biel am Samstag, 24. April 2021

Das Wetter verspricht einen weiteren wunderbaren Wandertag für die Strecke von Sonceboz nach Biel. Entlang der "La Suze" wandern wir Richtung La Heutte, immer wieder einmal die Autobahn unterquerend. Und einmal mehr muss sich Basil alle meine Räubergeschichten von meinen Kletterabenteuern hier in der Gegend anhören. In La Heutte angekommen, knurrt der Magen merklich. Nach einer guten Stärkung geht es auf einem schönen Wanderweg entlang dem Waldrand weiter nach Péry, wo wir die Ruine de Châtillon besuchen. 

Die folgenden Kilometer versprechen keinen speziellen Reiz, denn der Wanderweg geht mitten durch eine Zementfabrik. Ich kenne diese Zementfabrik sehr gut, denn deren "Sound" begleitet jeden Kletterer am Felsriegel der Plagne pausenlos. "Augen zu und durch" und nach wenigen Minuten haben wir die Lärmkulisse im Rücken. Die Strecke geht weiter nach Rondchâtel und Frinvillier. In Frinvillier zweigen wir in die Tubelochschlucht ab. Die Taubenlochschlucht ist eine einmalige Naturschönheit. Wir geniessen das Rauschen der "Schüss" und wissen, dass es nun nicht mehr weit bis zum Ziel ist. Eine letzte Treppe am Ende der Tubelochschlucht und dann haben wir es geschafft. Die Via Jura liegt hinter uns!

  • Distanz: 14 km
  • Aufstieg: 320 m | Abstieg: 520 m
  • Technik: leicht (Wanderweg) | Kondition: mittel

La Suze bei Sonceboz

Der Felsriegel von Plagne

Mitten in der Tubelochschlucht

Biel

Epilog

Während ich diese Zeilen schreibe - mit zeitlich grossem Abstand zu den durchlittenen Kilometern - freue ich mich einmal mehr für Basil und mich, dass wir dieses Projekt so unkompliziert angegangen sind und umgesetzt haben. Noch während meiner Dienstzeit in der seinerzeit noch nicht besten Armee der Welt schwor ich mir, dass ich nie, nie, nie mehr solche Distanzen marschieren werden. Nie! Doch schon James Bond wusste: "Never, say never again".

Auf einer Etappe, ich erinnere mich nicht mehr auf welcher, deutete Basil an, dass es sein Traum ist, einmal von Norden nach Süden durch die Schweiz zu wandern, von Basel bis nach Chiasso. Es gäbe da auf "Schweizmobil" die Route 7 mit dem Namen "Via Gottardo" und er habe schon einen Wegweiser im Homburgertal gesehen.

Er will doch nicht etwa mit mir...?

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