Via Gottardo: In 18 Tagen von Nord nach Süd durch die Schweiz - 2023/15

Etappe 15 - von Tesserete nach Lugano am Donnerstag, 18. Mai 2023

Nach der Königsetappe hat es jede Etappe schwer, so auch in diesem Fall. Von Tesserete nach Lugano sind es lediglich 12 Kilometer, sozusagen ein Spaziergang und gemäss der Beschreibung verläuft sich der Weg im Nirgendwo des Siedlungsbrei rund um Lugano.

Blick auf Lugano mit dem San Salvadore

Es ist heute ein spezieller Donnerstag, es ist Auffahrts-Donnerstag. Das bedeutet, dass nicht nur wir unterwegs sind, sondern auch die traditionellen Auffahrts-Wanderer. Mit etwas Glück ergattern wir einen Sitzplatz im Bus, welcher uns vom Bahnhof Lugano nach Tesserete zurückbringt. Es ist ein wunderschöner Tag, die Sonne lacht von einem fast wolkenlosen Himmel und eine einfache Etappe steht an.

Leider steht auch wieder eine Dislokation der Übernachtungsgelegenheit auf dem Programm und so müssen wir die schöne Unterkunft in Bellinzona verlassen. Es stellt sich als eine grosse Herausforderung dar, für das Auffahrts-Wochenende im Tessin eine Unterkunft zu finden. Basil wird nach einigem Suche in Mendrisio fündig und so buch wir für 3 Übernachtungen.

Die Wanderung ist unspektakulär und führt, wie bereits geschrieben, mitten durch den Siedlungsbrei von Lugano. Tatsächlich ist es so, dass irgendwann die Ausschilderung der Via Gottardo aufhört und gemäss schweizmobil.ch könnte man nun mit dem Bus nach Lugano fahren. Doch wir wollen die ganze Schweiz von Nord nach Süd durchwandern und so laufen wir Google Maps folgend zurück zum Bahnhof in Lugano.

Nach einem guten Mittagessen vor dem Bahnhof sitzen, fährt Basil mit dem Zug zurück nach Basel, denn sein FCB hat an diesem Abend einen wichtigen Match zu spielen. Ich erkunde Lugano und bin absolut positiv überrascht. Vor Jahrzehnen war ich das letzte Mal in Lugano und ich erinnere mich nur noch schemenhaft an ein komplett vom Autoverkehr erwürgtes Örtchen. Lugano hat sich sehr gewandelt, den Autoverkehr und das bisherige Riesen-Puff auf den Strassen gibt es immer noch, doch das "Centro" ist verkehrsberuhigt und Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Ich setze mich an das Seeufer, geniesse die Sonne und schaue den Möwen bei der Jagd nach Esswaren und den Menschen beim Nichtstun zu. Nach etwa 2 Stunden mache ich mich auf den Weg, die Unterkunft in Mendrisio zu suchen und zu finden.


Es gibt Gründe, weshalb das Tessin immer wieder lockt

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