Via Gottardo: In 18 Tagen von Nord nach Süd durch die Schweiz - 2021/3

Von Läufelfingen nach Zofingen am Montag, 7. Juni 2021

Wiederum hole ich Basil ab, jedoch mit dem Unterschied, dass auch noch ein schwerer Koffer und schweres Camping-Zeug eingeladen werden muss. Wir planen, die eine oder andere Nacht im Freien zu verbringen. Zusammen fahren wir nach Läufelfingen. Auf dem Weg dorthin passiert es zum ersten Mal. Basil ruft "Lueg, dört simmer duuregloffe" und ich antworte "und dört sin mir au duuregloffe. Magsch di no erinnere". Aus den zwei Etappen ist jetzt bereits eine kleine Reise geworden und die ersten Erinnerungen an die durchlittenen schweren Momente auf Asphalt marschierend, werden wach. Das Auto steht am richtigen Ort, wir bereiten uns vor und los geht's auf die dritte Etappe, die uns in für uns Nordwestschweizer wohl unbekannte Gegenden führen wird. Wir wandern von Läufelfingen steil hoch zum Hauenstein und inspizieren die Wehrstellungen aus dem 2. Weltkrieg. Hätten diese Stellungen einem Angriff wirklich standgehalten? 

Imposante Wehranlage aus dem 2. Weltkrieg

Wir wollen es nicht wissen und es ist auch sehr gut, dass die Stellungen ihre Wehrtauglichkeit nie unter Beweis stellen mussten. 


Kunst und Beschreibung auf der Hauenstein Passhöhe

Wir erreichen den Hauenstein, wundern uns über ein Kunstwerk und marschieren weiter auf einer Strecke, die bereits zur Zeit der Römer das Mittelland mit Augusta Raurica verbunden hat. 

Diesen Ort bewachten bereits die Römer

Auf dem Abstieg nach Olten entdecken wir tatsächlich das originale "Alte Hauensteinerstrasse" Strassenschild und uns wird klar, weshalb das eine oder andere Auto seinerzeit hier "zu kochen" anfing. Gefühlt viel zu schnell sind wir bereits am Ende der offiziellen Etappe 3 der Via Gottardo, welche in Olten endet. 

Haus in Olten beim Aareübergang

Bereits im Vorfeld hat Basil vorgeschlagen, Etappe 3 und Etappe 4 zu verbinden und so setzen wir das nun auch um. Wir rasten an einem ruhigen Ort mitten in Olten unmittelbar an der Aare und stärken uns. Auf geht's in die Etappe 4, welche uns nach Zofingen bringen wird. Wir wandern auf einem schönen Wanderweg entlang der Eisenbahn Hauenstein-Linie bis nach Aarburg, und werden Zeuge des  immensen Nord/Süd-Verkehr auf der Hauenstein-Linie. Der Wanderweg führt steil direkt neben der Schlossanlage vorbei in einen schönen Wald. 

Blick auf Aarburg

Wir wandern ungeahnt schnell über den Oftringer Engelberg, wir kommen sehr gut voran und geniessen die für uns unbekannten und schönen Gegenden. Das nächste Örtchen heisst Lauterbach und von dort sehen wir ganz konkret das Etappenziel Zofingen. Es ist noch weit bis dahin, sehr weit. Was wir auch sehen und auch speziell gut hören, ist natürlich die Autobahn. Dieses Mal ist es die A1, welche den Osten der Schweiz mit dem Westen verbindet. Wir steigen Richtung Autobahnkreuz Wiggertal ab, wo die Nord/Süd-Autobahn (A2) auf die Ost/West-Autobahn (A1) trifft. Seither weiss ich 2 Dinge ganz genau: Das Flüsschen "Wigger" ist der Namensgeber für das Autobahnkreuz "Wiggertal" und es ist definitiv etwas los auf den Strassen der Schweiz - und zwar in alle Richtungen. Schwer beeindruckt marschieren wir durch gesichtsloses Agglomerationsgebiet nach Zofingen.  

Wo übernachten wir? Basil findet ein Hotelzimmer in "Partner Hotel Zofingen". Die Unterkunft ist hervorragend, das Morgenessen fantastisch, die Leute super freundlich. Wir verleben eine gute Zeit im Hotel. Ich bin zu müde, um das Auto in Läufelfingen zu holen und so lasse ich Basil diesen Job erledigen. Abends gehen wir im Örtchen Zofingen in einer wirklich guten Pizzeria Abendessen. Die insgesamt 23 Kilometer spüre ich und gehe deshalb früh schlafen. Basil muss noch den Jacuzzi testen. 

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