Via Gottardo: In 18 Tagen von Nord nach Süd durch die Schweiz - 2023/11

Etappe 11 - von Rodi nach Lavorgo am Sonntag, 14. Mai 2023

Heute steht eine sehr interessante Etappe an. Von Rodi in der Oberen Leventina (bis jetzt wusste ich nur, dass es eine Leventina gibt) geht es in mehreren Stunden bergab in die Untere Leventina nach Lavorgo. 

Start in Rodi

Tags zuvor in Rodi hatte ich noch nicht den geschärften Blick für die Umgebung, ich war einfach glücklich, die erste Etappe problemlos geschafft zu haben. Heute sehe ich jedoch die Bauwerke, welche die Menschen während Jahrhunderten zugunsten des Warenaustausches errichteten. Bis gestern wusste ich nicht, dass der König von Mailand bis nach Rodi regierte und Rodi die Grenze zwischen Mailand und Uri bildete. Es ist ein geschichtsträchtiger und verkehrstechnisch äusserst interessanter Ort. Denn alles was von Norden nach Süden bzw. Süden nach Norden will, muss genau hier durch. Folglich ist es der ideale Ort ein Zollhaus zu erstellen.

Strassen

Unten in der Schlucht tobt der glasklare Tessin. Gegenüber donnern die vollbeladenen Eisenbahnzüge vorbei und natürlich sind die Autos und Lastwagen nicht weit entfernt. Die Verbauungen der letzten 150 Jahre sind klar ersichtlich und einmal mehr frage ich mich, wie viel Energie und Menschenkraft einsetzt wurde, damit wir heute einfach so „locker vom Hocker“ von Nord nach Süd brausen können. 


Der Tessin in der Piottino-Schlucht

Wir marschieren auf dem Wanderweg in die Piottino-Schlucht und schon nach wenigen Metern stockt mir der Atem. Wir sehen die restaurierte Brücke der sogenannten „Urnerstrasse“. Das ist die älteste Strasse am Gotthard und zeigt einmal mehr, wie gross der Wille war, eine Strasse zu bauen, damit der Warenaustausch einfacher möglich ist. 


Brücke der Urnerstrasse

Die Urnerstrasse

Das Wetter ist heute deutlich besser und so beschliessen wir, auf einem gemütlichen Picknick-Platz im Nirgendwo zu rasten und die Architektur der Neuzeit zu bewundern. Basil und auch ich schon viele Male mit dem Auto ins Tessin gefahren. Bis jetzt gab ich nicht ein einziges Mal Rechenschaft ab, über welche Brücke ich fuhr und wer sie baute. Das Neuzeit-Viadukt sieht aus der Perspektive enorm imposant aus und es ist auch enorm gross, jedoch in maximal 30 Sekunden durchfahren.


Neuzeit

Die Etappe ist kurz und so geniessen wir die Sonne vor dem Haus in Sobrio und freuen uns auf ein gutes Abendessen vom Grill. 





Kommentare