Via Gottardo: In 18 Tagen von Nord nach Süd durch die Schweiz - 2023/17

Etappe 17 - von Morcote nach Mendrisio am Samstag, 20. Mai 2023

Die Nacht war etwas kurz, doch wenn nur 14 Kilometer auf dem Programm stehen, dann ist das für uns in der Zwischenzeit eine gemütliche und einfache Etappe. Weshalb war die Nacht kurz? In der Villa gleich hinter unserer Unterkunft schmiss die Raiffeisen ein grosses Fest mit viel Live-Musik. Wir konnten uns natürlich dieses Spektakel nicht entgehen lassen und so standen wir nochmals 2 Stunden an der frischen Luft und genossen die Bands, die wirklich alles gaben. Es war ein wunderbarer Abschluss eines komplett verregneten Wandertages und einem Nachtessen der Extraklasse.

Blick von Brusino Arsizio über den See nach Morcote

Gemäss Wegbeschreibung müssten wir heute von Morcote mit dem Boot ans andere Ufer übersetzen - oder schwimmen. Wir lassen grosszügig diesen Teil der Etappe aus und beginnen gleich mit einem deftigen Aufstieg nach Serpiano, von wo wir einen traumhaften Blick auf den See und Morcote geniessen können.

Blick zurück Richtung San Salvatore

Wir wandern weiter und hier zeigt sich zum zweiten Mal, dass Wandern im Tessin schon seine Herausforderungen bietet. Es gibt kaum Aussichtpunkte, wir wandern gefühlt mehrere Stunden durch einen vom gestrigen Dauerregen nassen Wald. Es ist feucht, der Weg zum Teil sehr rutschig, so richtig genial ist die heutige Route nicht. Deshalb fällt es mir auch sehr schwer, irgendetwas zu dieser Etappe zu schreiben - man läuft sie einfach, weil sie zur Via Gottardo gehört. 

Morcote

Wir kommen beim UNESCO-Weltkulturerbe Monte San Giorgio vorbei. Das ist der Ort, an dem weltberühmte Fossilien gefunden wurden. Wir bestaunen die versteinerten Tiere und überlegen uns, ob von uns Menschen in 240 Millionen Jahren auch noch etwas übrig sein wird. Wir kommen zum Schluss, dass dem eher nicht so sein wird.

Stundenlanges Wandern im nassen Wald

Wir wandern weiter im nassen Wald und Basil findet auf wundersame Weise eine Beiz. Wir kehren ein, geniessen Tessiner Spezialitäten und genehmigen uns ein Bier. Wir wissen, bald ist die Etappe zu Ende und es stehen schwere Entscheidungen an. Die Frage lautet: gehen wir nochmals nach Morcote zum Nachtessen oder beehren wir Mendrisio?

Kurz vor Mendrisio in einer Waldbeiz

Die Entscheidung fällt in Anbetracht der verfügbaren Gastronomie in Mendisio ganz leicht und wir gehen wir - wer kann es uns verdenken - wieder nach Morcote um ein weiteres Mal das weltbeste Risotto zu geniessen. Auch an diesem Abend feiern wir ausgelassen, denn wir wissen, dass morgen die letzte einfache Etappe auf der Via Gottardo ansteht und wir ganz nah an unserem Ziel sind.

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